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[Fanfiction-Geschichte zu "Portal" und "Portal 2"]
>>> BEGINN_152_13
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t_152_13_exportiert_tsb.aps
>>> blatt 1 -notizen ts 152-13 -h
>>> -- digitalisiert (q: 82, z: 12.4563)
>>> -- beginn
Ich heiße Chell. Aber in dem Forschungskomplex Aperture Science heiße ich nur „Testsubjekt Nummer 152-13“. Ich habe ein Leben außerhalb dieser Einrichtung. Es ist nicht toll, aber es gehört mir. Ich will hier raus.
Und ich bereue den ersten Schritt in diese Einrichtung, ich bereue schon den Gedanken, mir nur die Ausschreibung durchgelesen zu haben, in der Testsubjekte gesucht wurden.
Aber ich sollte von Anfang an erzählen.
Man hatte uns sehr schnell eingebläut, dass wir uns die an uns vergebene Nummer merken sollten, weil man uns immer darüber identifizieren würde. Einfach alles lief über die Subjektnummer. Du wurdest bei den Eignungstests aufgerufen: Subjektnummer. Du erschienst zum Training und musstest dich anmelden: Subjektnummer. Hätte der Laden hier ein Restaurant, man würde mit der Subjektnummer reservieren.
Aber ich hatte schnell verstanden, dass man sich hier fügen musste, um weiterzukommen.
„Weiterkommen“ – ein großes Wort. Eigentlich hatte ich bloß vor, mir ein bisschen was dazu zu verdienen. Das war zumindest das, was ich mir immer wieder eingeredet hatte.
Die Ausschreibung von Aperture Science versprach zwar kein Vermögen, aber die Typen hatten durchklingen lassen, dass auch mehr möglich war, als es auf den ersten Blick schien. Das hatte ich in der ersten „Einführung der neuen Testsubjekte“ aufgeschnappt. Und ja, die Veranstaltung hieß wirklich so. Hier drin gibt es keine Menschen. Auch die Mitarbeiter hatten Nummern und stellten sich mit diesen vor. Den einzigen Namen, den ich bisher gehört hatte, war „Cave Johnson“, der hier wohl so eine Art Leiter oder Gründer der Forschungseinrichtung war. So genau wusste ich das nicht mehr, ich hatte nur mit einem Ohr hingehört. Es interessierte mich genau genommen nicht die Bohne.
Unser Job wäre es, teilte uns irgendeine männliche Nummer mit, Test zu absolvieren, die den Forschungen von Aperture Science auf die Sprünge helfen würden. Das Meiste käme mittlerweile ohne menschliche Subjekte aus, was offenbar als wünschenswert verstanden wurde. Nur ab und zu müssten Testsubjekte ran, Leute eben, die keine Wissenschaftler waren. Wegen Befangenheit oder Fachwissen, das ein Normalsterblicher nicht mitbrächte. Klang logisch. Viel mehr hatte der Typ da vorne auch nicht erzählt. Und ob es noch Fragen gäbe.
Ein junge Frau vor mit hatte sich gemeldet und sich erkundigt, warum die Anlagen der Forschungseinrichtung meilenweit unter der Erdoberfläche installiert waren. Als Antwort bekam sie, dass im Falle einer radioaktiven Katastrophe nur Gestein und Grundwasser verseucht würden, was für Aperture kein Problem wäre, gäbe es doch entsprechende Wasseraufbereitungsanlagen.
Die Fragestellerin lachte kurz.
Dann erstarb ihr Lachen, als sie merkte, wie humorlos unser Einweiser war.
Willkommen bei Aperture.
Ich hatte an diesem Abend den Eindruck, mich mit dem Job gut arrangieren zu können.
Wir waren vielleicht fünfzig Leute und für die Aufgaben, die auf uns zukommen würden, waren wir in zwei große Schlafräume einquartiert worden. Einen für Männer und einen für uns.
Ich war froh, von zuhause wegzukommen. Von meiner kleinen Wohnung im Nirgendwo. Es wartete zuhause sowieso niemand auf mich. Ich konnte weg bleiben, solange ich wollte. Und ich würde mich nicht hetzen.
Am Abend sprach ich noch ein wenig mit zwei meiner Mitstreiterinnen, mit Joanna aus Wisconsin, die so wie ich immer blank war und den Job bei Aperture als eine finanzielle Hilfsspritze wertete. Und ich sprach mit Ann, die wissenschaftlich extrem interessiert schien. Sie hatte in ihrer Tasche ein Schminkset und färbte sich die Nägel rosa. Sie hoffte auf einen leerreichen Ausflug in die Welt der Wissenschaft, ohne zu viel Anstrengung.
Am nächsten Tag schmiss sie hin. Hätte ich gewusst, was mich erwarten würde, wäre ich ebenfalls sofort gegangen. Hätte. Konjunktiv.
An ebendiesem zweiten Tag fand eine körperliche Untersuchung statt. Man erklärte uns, dass alle Tests, die mit uns durchgeführt würden, ungefährlich und sicher waren. Aber sie würden bisweilen eine körperliche Belastbarkeit erfordern, die wir nun mal aufbringen mussten. Ich sah dem Ganzen entspannt entgegen – schließlich ging ich mehrfach pro Woche ins Fitnessstudio und hatte auch ein paar Muskeln, um die mich so mancher Kerl beneiden konnte. Ich mochte es, an meine Grenzen gebracht zu werden. Das war für mich auch ein Grund, mich für diesen Job bei Aperture zu melden. Mir war klar, dass das kein Zuckerschlecken werden würde. Einigen anderen wohl nicht.
Zuerst einmal wurden wir ärztlich untersucht. Ihr wisst schon, mit so Fragebögen, „Leiden Sie an einer chronisch ansteckenden Krankheit, die meldepflichtig wäre – Ja, Nein, Vielleicht?“
Ich wurde von oben bis unten abgehört. Einige der Instrumente, mit denen ich untersucht wurde, erinnerten mich tatsächlich an die meines Hausarztes. Ein Großteil aber wirkte wie aus der fernen Zukunft.
Auch ein vermeintlicher Pluspunkt für diesen Job: Aperture galt als extrem fortschrittlich. Im Nachhinein war es lächerlich, denn eigentlich wusste niemand etwas über die Einrichtung. Ihre gesamte Forschung wurde mehr oder weniger im Geheimen betrieben. Ich hatte in der Schule was anderes über den wissenschaftlichen Ethos gehört, der Förderung des gesamten Weltwissens, nicht der Geheimniskrämerei. Aber sei’s drum, schließlich war ich nicht als Kämpferin des Wissens hier, sondern als bezahlte Arbeitskraft. In der Umkleide erzählte mir Joanna, sie hätte mal gehört, dass nicht alles, was Aperture erforsche, rechtlich zu hundert Prozent in Ordnung gewesen wäre. Und seitdem forschten sie im Geheimen. Konnte durchaus sein, war mir aber erst einmal zweitrangig.
Nach der Untersuchung jedenfalls kamen die Belastbarkeitstests. Vom Gewichtheben, Dauerlauf und anderen, ja fast klassischen Ausdauerdisziplinen, mussten wir auch in luftdicht geschlossene Kammern, in denen wir abwechselnd großer Hitze und anschließend kirrender Kälte ausgesetzt waren. Ich fand das etwas befremdlich, aber auch irgendwie cool. Jedenfalls war es machbar, und ich schaffte es, die Übungen ohne größere Probleme zu überstehen.
Ganz anders so manch anderer. An diesem Tag halbierte sich unsere Teamgröße. Viele hatten keine Lust mehr, fühlten sich unter Wert behandelt oder fanden das alles doch nicht mehr so interessant wie zu Beginn.
>>> -- ende blatt 1
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Ich heiße Chell. Aber in dem Forschungskomplex Aperture Science heiße ich nur „Testsubjekt Nummer 152-13“. Ich habe ein Leben außerhalb dieser Einrichtung. Es ist nicht toll, aber es gehört mir. Ich will hier raus.
Und ich bereue den ersten Schritt in diese Einrichtung, ich bereue schon den Gedanken, mir nur die Ausschreibung durchgelesen zu haben, in der Testsubjekte gesucht wurden.
Aber ich sollte von Anfang an erzählen.
Man hatte uns sehr schnell eingebläut, dass wir uns die an uns vergebene Nummer merken sollten, weil man uns immer darüber identifizieren würde. Einfach alles lief über die Subjektnummer. Du wurdest bei den Eignungstests aufgerufen: Subjektnummer. Du erschienst zum Training und musstest dich anmelden: Subjektnummer. Hätte der Laden hier ein Restaurant, man würde mit der Subjektnummer reservieren.
Aber ich hatte schnell verstanden, dass man sich hier fügen musste, um weiterzukommen.
„Weiterkommen“ – ein großes Wort. Eigentlich hatte ich bloß vor, mir ein bisschen was dazu zu verdienen. Das war zumindest das, was ich mir immer wieder eingeredet hatte.
Die Ausschreibung von Aperture Science versprach zwar kein Vermögen, aber die Typen hatten durchklingen lassen, dass auch mehr möglich war, als es auf den ersten Blick schien. Das hatte ich in der ersten „Einführung der neuen Testsubjekte“ aufgeschnappt. Und ja, die Veranstaltung hieß wirklich so. Hier drin gibt es keine Menschen. Auch die Mitarbeiter hatten Nummern und stellten sich mit diesen vor. Den einzigen Namen, den ich bisher gehört hatte, war „Cave Johnson“, der hier wohl so eine Art Leiter oder Gründer der Forschungseinrichtung war. So genau wusste ich das nicht mehr, ich hatte nur mit einem Ohr hingehört. Es interessierte mich genau genommen nicht die Bohne.
Unser Job wäre es, teilte uns irgendeine männliche Nummer mit, Test zu absolvieren, die den Forschungen von Aperture Science auf die Sprünge helfen würden. Das Meiste käme mittlerweile ohne menschliche Subjekte aus, was offenbar als wünschenswert verstanden wurde. Nur ab und zu müssten Testsubjekte ran, Leute eben, die keine Wissenschaftler waren. Wegen Befangenheit oder Fachwissen, das ein Normalsterblicher nicht mitbrächte. Klang logisch. Viel mehr hatte der Typ da vorne auch nicht erzählt. Und ob es noch Fragen gäbe.
Ein junge Frau vor mit hatte sich gemeldet und sich erkundigt, warum die Anlagen der Forschungseinrichtung meilenweit unter der Erdoberfläche installiert waren. Als Antwort bekam sie, dass im Falle einer radioaktiven Katastrophe nur Gestein und Grundwasser verseucht würden, was für Aperture kein Problem wäre, gäbe es doch entsprechende Wasseraufbereitungsanlagen.
Die Fragestellerin lachte kurz.
Dann erstarb ihr Lachen, als sie merkte, wie humorlos unser Einweiser war.
Willkommen bei Aperture.
Ich hatte an diesem Abend den Eindruck, mich mit dem Job gut arrangieren zu können.
Wir waren vielleicht fünfzig Leute und für die Aufgaben, die auf uns zukommen würden, waren wir in zwei große Schlafräume einquartiert worden. Einen für Männer und einen für uns.
Ich war froh, von zuhause wegzukommen. Von meiner kleinen Wohnung im Nirgendwo. Es wartete zuhause sowieso niemand auf mich. Ich konnte weg bleiben, solange ich wollte. Und ich würde mich nicht hetzen.
Am Abend sprach ich noch ein wenig mit zwei meiner Mitstreiterinnen, mit Joanna aus Wisconsin, die so wie ich immer blank war und den Job bei Aperture als eine finanzielle Hilfsspritze wertete. Und ich sprach mit Ann, die wissenschaftlich extrem interessiert schien. Sie hatte in ihrer Tasche ein Schminkset und färbte sich die Nägel rosa. Sie hoffte auf einen leerreichen Ausflug in die Welt der Wissenschaft, ohne zu viel Anstrengung.
Am nächsten Tag schmiss sie hin. Hätte ich gewusst, was mich erwarten würde, wäre ich ebenfalls sofort gegangen. Hätte. Konjunktiv.
An ebendiesem zweiten Tag fand eine körperliche Untersuchung statt. Man erklärte uns, dass alle Tests, die mit uns durchgeführt würden, ungefährlich und sicher waren. Aber sie würden bisweilen eine körperliche Belastbarkeit erfordern, die wir nun mal aufbringen mussten. Ich sah dem Ganzen entspannt entgegen – schließlich ging ich mehrfach pro Woche ins Fitnessstudio und hatte auch ein paar Muskeln, um die mich so mancher Kerl beneiden konnte. Ich mochte es, an meine Grenzen gebracht zu werden. Das war für mich auch ein Grund, mich für diesen Job bei Aperture zu melden. Mir war klar, dass das kein Zuckerschlecken werden würde. Einigen anderen wohl nicht.
Zuerst einmal wurden wir ärztlich untersucht. Ihr wisst schon, mit so Fragebögen, „Leiden Sie an einer chronisch ansteckenden Krankheit, die meldepflichtig wäre – Ja, Nein, Vielleicht?“
Ich wurde von oben bis unten abgehört. Einige der Instrumente, mit denen ich untersucht wurde, erinnerten mich tatsächlich an die meines Hausarztes. Ein Großteil aber wirkte wie aus der fernen Zukunft.
Auch ein vermeintlicher Pluspunkt für diesen Job: Aperture galt als extrem fortschrittlich. Im Nachhinein war es lächerlich, denn eigentlich wusste niemand etwas über die Einrichtung. Ihre gesamte Forschung wurde mehr oder weniger im Geheimen betrieben. Ich hatte in der Schule was anderes über den wissenschaftlichen Ethos gehört, der Förderung des gesamten Weltwissens, nicht der Geheimniskrämerei. Aber sei’s drum, schließlich war ich nicht als Kämpferin des Wissens hier, sondern als bezahlte Arbeitskraft. In der Umkleide erzählte mir Joanna, sie hätte mal gehört, dass nicht alles, was Aperture erforsche, rechtlich zu hundert Prozent in Ordnung gewesen wäre. Und seitdem forschten sie im Geheimen. Konnte durchaus sein, war mir aber erst einmal zweitrangig.
Nach der Untersuchung jedenfalls kamen die Belastbarkeitstests. Vom Gewichtheben, Dauerlauf und anderen, ja fast klassischen Ausdauerdisziplinen, mussten wir auch in luftdicht geschlossene Kammern, in denen wir abwechselnd großer Hitze und anschließend kirrender Kälte ausgesetzt waren. Ich fand das etwas befremdlich, aber auch irgendwie cool. Jedenfalls war es machbar, und ich schaffte es, die Übungen ohne größere Probleme zu überstehen.
Ganz anders so manch anderer. An diesem Tag halbierte sich unsere Teamgröße. Viele hatten keine Lust mehr, fühlten sich unter Wert behandelt oder fanden das alles doch nicht mehr so interessant wie zu Beginn.
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"Testsubjekt 152-13" ist eine deutschsprachige Fanfiction-Geschichte zu den Videospielen Portal und Portal 2 von Valve. Es kann nicht schaden, die Geschichte von "Portal" zu kennen, aber auch Leser ohne solches Vorwissen sind natürlich willkommen. Ich denke, man kann der Handlung auch so folgen... 
Diese Geschichte ist durchaus an der von Portal orientiert, macht aber letztlich "ihr eigenes Ding".
Das ist der erste Abschnitt des ersten Teils "Unter Beobachtung".
Hier beginnt alles.
Viel Spaß beim Lesen!
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Nächster Abschnitt: hier

Diese Geschichte ist durchaus an der von Portal orientiert, macht aber letztlich "ihr eigenes Ding".

Das ist der erste Abschnitt des ersten Teils "Unter Beobachtung".
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Viel Spaß beim Lesen!

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