Das schöne ist ja, es spielt keine Rolle. Und wenn jeder etwas anderes aus dem Text liest, dann bin ich damit auch zufrieden. Danke zumindest für dein Feedback!
Ich glaube, ich verstehe dein Problem. Es liest sich sehr negativ, der positive Teil kann lediglich imliziert zwischen den Worten gelesen werden - wenn man das möchte. Andernfalls bleibt nicht viel mehr als: das Leben ist bedeutungslos, nichts bleibt von dir zurück.
Mag einen düsteren Eindruck erwecken, ist für mich aber auch eine Form der Erleichterung. Die Befreiung von nicht zu fassender Bedeutung. Die Ablehnung aller über den Verstand hinausreichenden Dinge, die Konzentration auf das tatsächlich Fassbare, so wenig es auch sein mag. Gleichzeitig, dieses Wenige nicht künstlich durch zweifelhafte Bedeutung überhöhen, sondern als das zu akzeptieren, was es ist.
Das Gegenteil ist der Fall. Ich verneine die Notwendigkeit einer höheren Bedeutung, eines über das Leben hinausgehenden Grundes. Ich verneine die Bedeutung des Besitzes, des Schaffens und der Tat an sich, den sinnlosen Glauben an das Ego, die verzweifelte Selbstüberhöhung der eigenen Existenz. Denn diese führt zu Schmerz, wann immer sie mit der gleichgültigen Realität kollidiert, wann immer der unüberbrückbare Abstand offenbar wird. Jedoch, das Leben im Bewusstsein dieses einen unumstößlichen Faktes, der so einfach ausgesprochen und so schwer zu empfinden ist, lässt bescheiden werden, lässt dankbar werden, lässt ruhig werden, lässt Leid verhindern. Daher empfinde ich diese Worte nicht als nihilistisch sondern im Gegenteil, als zutiefst dem reinen Leben zugewandt, ohne sinnlose und schmerzhafte Illusionen.
In dem Kontext liest sich der Vers "...obwohl du doch gar nicht bist" gleich anders, findest du nicht?