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Todesschimmern- Under the sea (3)

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FallenSnowwhite's avatar
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Mir lief sofort ein Schauder über den Rücken. Obwohl ich sie voller Angst anstarrte, verzog Penelope keine Miene.
›› Vergiss es! Als ob ich da mitmachen würde! ‹‹
››Oh doch, du wirst. Sonst töte ich dich. ‹‹
Ich war so dumm. Ich hätte versuchen sollen zu fliehen, als ich noch konnte.
›› Du darfst niemanden antun, was du mir angetan hast! ‹‹ 
Dann schwamm sie näher und stützte sich am Ufer ab.
››Leviana, ich möchte aber, dass du kommst. Wir waren doch wie eine Familie. Ich verstehe nicht, warum du dich selbst einsperrst. ‹‹
Hör nicht auf sie. Sie ist ein Monster, ein hässliches, Menschenfleisch fressendes Monster.
Aber du doch auch.
Dann geschah dieser eine Moment, der nie geschehen durfte. Ich zögerte.
››Aber- ich-‹‹ 
sofort bereute ich es. Etwas kaltes umklammerte mein Fußgelenk.
Ich schreckte sofort zurück, aber Penelope nutze die Gelegenheit und zog mich lachend ins Wasser.

Es war unter Wasser lauter, als ich es in Erinnerung hatte.  Die Strömung riss mich sofort mit sich, und die Kälte lähmte mich für eine Sekunde lang. Ich paddelte nach Oben, in den blauen Himmel, den man durch das verschwommene Bild sehen konnte. Aber sie hielt mich immer noch fest.
Dann versuchte ich zu schreien, als ich Wasser einatmete.
Aber es brannte weiter in meinen Augen und klatschte salzig an meinen schwachen Körper.
Bis ich aufgab. Ich konnte es mir nicht verübeln, es geschah wie im Trance.
Meine Beine verklumpten schlagartig und einen Moment fühlte ich gar nichts mehr, dann veränderte sich alles.

Die packende Kälte mich mich herum war plötzlich warm und schön. Und ich konnte alles scharf sehen, viel schärfer als an Land.
Die Strömung war gar nichts mehr gegen mich- ich war stark. Und das Meer, ich hatte das Gefühl, es gehörte mir. Oder ich gehörte ihm. Vielleicht war mein Platz wirklich hier, denn hier war ich frei. Mehr als Freiheit hatte ich mir nie gewünscht.
Ich lachte und machte einen kräftigen Schlag mit meiner Flosse. So konnte ich schon mehrere Meter weit gleiten.
Dann schwamm ich weiterhin lächelnd größere Bögen.
Es war Freiheit. Es war Macht. Macht, es war das, was mir verhalf meine Angst zu besiegen.
Dann roch ich es wieder. Dieser wunderschöne Duft, der hinter der Wasseroberfläche auf mich wartete.
Auch wenn ich wusste, dass es tierische Instinkte sein mussten, -
Auch wenn ich wusste, dass ich mir geschworen hatte nie wieder zu töten, .
Auch wenn ich wusste, dass was ich tat nicht richtig war-

Ich war frei, wunderschön und niemand konnte mir im Weg stehen.
Von dem Baggersee ins eisige Meer. Warum ist es hier bloß schöner, obwohl man den Mächten der Natur ausgeliefert ist?
© 2014 - 2024 FallenSnowwhite
Comments4
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NishitokyoGirl's avatar
Eine wunderschöne Episode deiner Geschichte! ❤️
Besonders der letzte Satz bleibt hängen: "Ich war frei, wunderschön und niemand konnte mir im Weg stehen." Es ist wie ein Mantra, ein sehr machtvoller Wunsch.