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Mann aus Lehm

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Es steht dort ein Mann aus Lehm.
Man gab ihm Füße zum stehn'.
Man formte seine Beine zum gehn'.
Man schenkte ihm Augen zum sehn'.

Man gab ihm Hände, um zu schaffen,
denn der Körper aus Lehm wird nie erschlaffen.
Für die Arbeit geschaffen gilt er als perfektes Wesen,
doch er will kreieren, schreiben und lesen.

Auf seiner Stirn steht Wahrheit
und sein Geist ist klar seit
seine Hände das Leben berührten,
obwohl ihn seine Erschaffer in die Irre führten.

In seiner Brust sitzt ein Herz aus Kristall.
Es ist kalt, scharf und hart wie Stahl,
doch so hat auch er ein Herz für's Leben,
ein gütiges großes Herz zum lieben.

Der Lehmkörper scheint vor Leben überzuquillen.
So bekam der Golem einen freien Willen,
doch nun steht ihm der Tod im Gesicht,
seine Freiheit gefiel seinem Erschaffer nicht.

21.02.17
I really like the idea behind the Golem as a mythological creature and I find myself sympathising to all kinds of artificial life very often.
© 2019 - 2024 DerFaulePoet
Comments2
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Moritz1masti's avatar
wow, sehr schön geschrieben, regt sehr zum nachdenken an.
Insbesondere die Passage mit dem:
Es ist kalt, scharf und hart wie Stahl,
doch so hat auch er ein Herz für's Leben,
ein gütiges großes Herz zum lieben.

gibt mir Hoffung und ein schönes Gefühl.
danke